Fall 6 - Umlagerung aus einer anderen Filiale
Ein Kunde möchte einen Artikel kaufen, der in seiner Filiale aktuell nicht vorrätig ist. Der Mitarbeiter prüft, ob der Artikel auf einem anderen Lagerort noch verfügbaren Bestand hat.
Es gilt:
Wenn ein Artikel in einer Filiale nicht mehr verfügbar ist, wird zunächst geprüft, ob das Zentrallager für diesen Artikel einen verfügbaren Bestand hat.
Wenn ja, wird der Artikel aus dem Zentrallager in die Filiale umgelagert. Alternativ kann der Artikel auch direkt an den Kunden versendet werden.
Wenn aber auf dem Zentrallager kein verfügbarer Bestand liegt, prüft das System ob noch Bestand in einer anderen Filiale liegt.
Wenn ja, wird der Artikel intern von dieser Filiale in die eigene Filiale umgelagert. Der Artikel muss in dieser Filiale entsprechend gepickt werden.
Der Kunde wird dann informiert, wenn der Artikel zur Abholung in der Filiale bereit liegt. Dieser Prozess wird nachfolgend aufgezeigt.
Exkurs - Retail Einrichtung
Generell gilt:
Wenn ein Artikel in der eigenen Filiale nicht vorrätig ist, wird geprüft, ob im Zentrallager noch verfügbarer Bestand liegt.
Wenn dem nicht so ist, wird für diesen Artikel automatisiert eine Einkaufsbestellung bei dem jeweiligen Kreditoren erstellt. Das Unternehmen kann aber auch filialinterne Umlagerungen akzeptieren.
In diesem Fall muss in der Retail Einrichtung im Feld Automatische Erstellung von Einkaufsbestellungen der Schieberegler deaktiviert werden:
Exkurs - Filialen
Damit die Lagerortermittlung für Filialaufträge greifen kann, muss auf der Karte der Filiale, in der der Verkaufsauftrag erstellt wird, die Funktion Lagerortermittlugn für Filiale aktiviert sein.
Andernfalls würde im Verkaufsauftrag nicht geprüft werden, ob noch in anderen Filialen verfügbarer Bestand für einen Artikel liegt:
Vorgehen:
Der Mitarbeiter legt einen neuen Verkaufsauftrag an.
Der Artikel, der auf auf Zeilenebene hinterlegt wird, hat weder Bestand in der eigenen Filiale noch im Zentrallager. Entsprechend kann der Artikel nicht reserviert werden:Bei dem Versuch, den Verkaufsauftrag freizugeben, wird der Verkaufsauftrag ausgesteuert:
Blick in die Nachbearbeitungsposten:
Der Auftrag kann nicht freigegeben werden, da er u.a. nicht vollständig reserviert werden kann:Es gibt jetzt eine Menge interne Umlagerung sowie Umlagerungszeilen:
(1) Menge interne Umlagerung(1)
Es werden 2 Umlagerungszeilen angezeigt:Erklärung:
(1) Diese Zeile betrifft die eigene Filiale. Beim Buchen des Wareneingangs wird definiert, das der Artikel nicht auf dem Bestand liegen darf, sondern in Richtung Abholung gebucht werden.
(2) Diese Zeile steht für die Filiale mit dem verfügbaren Bestand (hier: Filiale 2). Hier muss ein Pick getätigt werden, je nachdem, ob der Artikel in dieser Filiale im Lager oder auf der Verkaufsfläche gefunden wird.
Der Artikel wird dann Richtung Warenausgang bewegt und an Filiale 1 verschickt.
(2) Umlagerungszeilen
Aus den Umlagerungszeilen geht hervor, das ein Pick getätigt werden muss:
Blick in den Verkaufsauftrag
Im Verkaufsauftrag kann über den Pfad Zeilen → Lagerortermittlung Protokoll eingesehen werden, auf welchen Lagerorten verfügbarer Bestand für diesen Artikel gefunden wurde:
In der 1. Zeile wird angezeigt, das die Lagerortermittlung (1) gelaufen ist. In der 2. Zeile wird angezeigt, auf welchen Lagerorten (2) verfügbarer Bestand gefunden wurden (hier: FIL0030):
Der Vorgang für den Mitarbeiter aus der Filiale FIL0020 ist an dieser Stelle vorerst abgeschlossen.
Der Mitarbeiter informiert den Kunden, wenn der Artikel eingegangen und zur Abholung bereit liegt.